Wissenswertes zur Hypnose

„Willst du den Körper heilen, musst du zuerst die Seele heilen.“
– Platon, griechischer Philosoph

Hypnose blickt auf eine lange Geschichte zurück, bereits die frühesten Kulturen nutzten die Hypnose für sich.

Die Geschichte der Hypnose

Erste Belege

Die ersten urkundlichen Belege lassen sich auf ca. 2000 Jahre vor unserer Zeitrechnung zurückdatieren. Yogameister, Ägypter und auch die antiken Griechen kannten die Wirksamkeit der in der Hypnose erreichten Trancezustände.

18. Jahrhundert

Franz Anton Mesmer, ein Wiener Arzt, ließ im 18. Jahrhundert diese Techniken unter dem Begriff des Mesmerismus (oder auch animalischer Magnetismus) bekannt werden und führte damit seine praktischen Behandlungsweisen durch.

Durch James Braid (schottischer Chirurg) wurde der Begriff „Hypnose“ bei uns bekannt und die Methode galt für lange Zeit als eine der wenigen Möglichkeiten der Schmerzbetäubung und als einzige Form der Psychotherapie.

19. Jahrhundert

Seit dem 19. Jahrhundert, als die Lachgasnarkose sowie andere Formen der Anästhesie entdeckt wurden und Sigmund Freud die Psychoanalyse begründete, rückte das Wissen über Hypnose wieder mehr in den Hintergrund.

Heute

Auch heute gibt es – obwohl die Hypnose zu einer der ältesten Heilmethoden der Menschheit gehört – in Deutschland nur wenige Menschen, welche die Hypnose effektiv und gezielt einsetzen können. Besonders im medizinischen Bereich ist dies in erster Linie wahrscheinlich auf einen Mangel von Informationen zurückzuführen.

Hypnose –
Informationen und Antworten auf häufig gestellte Fragen

Wie effektiv ist Hypnose?

Viele Menschen denken bei Hypnose oft an eine Show bzw. Bühnenvorstellung. Es ist zwar beachtlich, über welche Fähigkeiten einige Bühnenhypnotiseure verfügen, doch durch eben das Verwenden der Hypnose zum Zweck der Belustigung entsteht ein vollkommen verzerrtes Bild der Hypnose in der breiten Gesellschaft.

Dabei bietet die Hypnose eine sehr wirkungsvolle Möglichkeit, um sich inneren Anliegen zu widmen. Durch eine fokussierte Wahrnehmung und den Zustand einer erhöhten geistigen Freiheit lassen sich mithilfe von Hypnose effektive Veränderungsprozesse erzielen. Im Jahr 2007 veröffentlichte das „American Health Magazine“ eine Vergleichsstudie von Alfred A. Barrios, PhD. In dieser Studie wurden verschiedene Therapieformen betrachtet und folgende Ergebnisse erhoben:

Psychoanalyse

Ver­bes­ser­ungs­erfolg
0 %

nach 600 Sitzungen

Verhaltenstherapie

Ver­bes­ser­ungs­erfolg
0 %

nach 22 Sitzungen

Hypnosetherapie

Ver­bes­ser­ungs­erfolg
0 %

nach 6 Sitzungen

Quelle: Alfred A. Barrios, „Psychotherapie:
Theory, Research and Practice“ (Spring, 1970 issue),
Hypnotherapie: a reappraisial

Hypnose – was ist das genau?

Hypnose ermöglicht dem Menschen aus seinem Wach- in einen Trancezustand zu gelangen. Dieser Zustand führt dazu, dass durch eine Veränderung der inneren Wahrnehmung blockierende Emotionen und Gewohnheiten besser aufgelöst und positive Gefühle stärker verinnerlicht werden können.

Hirnareale, die für das rationale Denken verantwortlich sind, werden in einen passiven Zustand versetzt und Bereiche, die für die emotionale Verarbeitung im Gehirn zuständig sind, können stärker und direkter angesprochen werden.
Es entsteht eine erhöhte Aktivität des Unterbewusstseins und dadurch ein besserer Zugang zu diesem Teil. Während einer Hypnose lassen sich messbare Veränderungen bestimmter Hirnareale sowie des vegetativen Nervensystems feststellen.

Da der Trancezustand ein alltäglicher Bestandteil unseres Lebens ist, ist es ein vollkommen natürlicher Vorgang. Das kurze Abschalten während einer Autofahrt, beim Lesen eines Buches, beim Tagträumen oder abends auf der Couch vor dem Fernseher ist wohl jedem bekannt. In diesen Momenten werden wir regelmäßig in eine flache Trance versetzt.

Während einer Hypnose wird dieser natürliche Prozess genutzt, nur wird dabei ein weitaus tieferer Trancezustand erreicht. Dies ermöglicht einen intensiveren Zugang zu unseren Gefühlen, sodass Veränderungsprozesse gezielt initiiert werden können.

Menschen, die zum Beispiel autogenes Training oder progressive Muskelentspannung praktizieren, erreichen bei diesen Verfahren ebenfalls leichte Trancezustände. Diese Personen verfügen somit über eine bereits geübte Trancefähigkeit und können daher besonders gut hypnotisiert werden.

Wie sicher ist Hypnose für mich?

Es ist normal, dass sich einige Menschen Gedanken darüber machen, inwieweit man während einer Hypnose beeinflusst werden kann. Wie stark ist der Einfluss des Hypnotiseurs und ist es noch möglich, nach seinem eigenen Willen zu handeln? Die beruhigende Nachricht darauf ist, dass auch in einer sehr tiefen Hypnose der Hypnotisand voll ansprechbar ist, selber kommunizieren kann und alles um sich herum mitbekommt.

Doch wie stark wirken die äußeren Suggestionen des Hypnotiseurs und können sie zu Handlungen animieren, welche gegen den eigenen Willen sprechen? Auch hier gibt es eine gute Nachricht: Unerwünschte Suggestionen werden vom Unterbewusstsein verhindert. Denn unser Unterbewusstsein verfügt selbst in tiefster Trance über einen Schutzmechanismus. Es wird nur das angenommen und erlaubt, was auch als richtig und sicher akzeptiert wird. Und auch für den Fall, dass äußere Umstände das plötzliche Beenden der Hypnose erfordern, sorgen unsere existenzsichernden Schutzmechanismen für einen sofortigen Wachzustand. Das „wache Ich“ ist nämlich auch in der tiefsten Hypnose zu einem kleinen Teil aktiv, um den Eigenschutz zu gewährleisten.

Wie fühle ich mich während der Hypnose?

Das Wichtigste vorab: Während einer Hypnose hat man zu jeder Zeit die Kontrolle über das, was geschieht. Wie das Gefühl während einer Hypnose ist, hängt dabei zum einen von der Trancetiefe und zum anderen von der Art der Hypnose ab. Jeder Mensch und jede Hypnose ist individuell, sodass auch die Wahrnehmungen und Empfindungen unterschiedlich sind.

Anzeichen, die während einer Hypnose wahrgenommen werden können:

Anzeichen, die kurz nach einer Hypnose wahrgenommen werden können, sind:

Werde ich mich an die Hypnose erinnern können?

In der Regel kann sich der Hypnotisand an alles, was in der Hypnose erlebt wird, zum Großteil direkt erinnern. Ob nach einer Hypnose der komplette Inhalt präsent ist oder ob bestimmte Erinnerungslücken entstehen, hängt maßgeblich von folgenden Faktoren ab:

1

Der erste entscheidende Faktor ist die natürliche Fähigkeit, eine Amnesie durch eine Hypnose zu entwickeln. Personen mit dieser Veranlagung können sich nach einer Hypnose nicht mehr an jedes einzelne Detail erinnern, was jedoch für den Erfolg der Hypnose irrelevant ist. Wenn also Amnesien auf natürliche Weise auftreten sollten, ist das völlig in Ordnung.

2

Der zweite wichtige Faktor ist die suggerierte Amnesie. Bei Personen mit einer hohen Suggestibilität (Suggestionen werden gut aufgenommen und umgesetzt), kann am Ende einer Hypnose suggeriert werden, dass sie den Inhalt der Trance vergessen. Da dies zwar ein beeindruckender posthypnotischer Effekt ist, dadurch aber kein weiterer Vorteil im Nachgang der Hypnose entsteht, nutze ich die Suggestion einer eintretenden Amnesie in meinen Sitzungen nicht.

3

Drittens kann auch durch die unterschiedlichen Arten der Hypnose das Eintreten einer Amnesie eher oder weniger wahrscheinlich sein. Bei rein suggestiven Hypnosen, in denen der Hypnotisand eine passive Haltung einnimmt, können Erinnerungslücken eher entstehen als bei einer Hypnose, in welcher der Hypnotisand aktiv durch Kommunikation oder Reaktion mitwirkt.

Amnesie und Hypnose

Die Annahme, dass eine Amnesie den Effekt einer Hypnose begünstigt, basiert auf dem Gedanken, dass sich das Bewusstsein im Anschluss nicht in die Entwicklungsprozesse einmischen und diese beeinflussen kann. Zwar sind die Erfolge bei Personen, denen im Nachgang an die Hypnose eine Amnesie suggeriert wurde, sehr gut, nur hängt dies in erster Linie mit der ohnehin sehr gut genetisch bedingten Trancefähigkeit und der damit verbundenen hohen Suggestibilität in der Hypnose zusammen. Denn selbst in der tiefsten Hypnose ist das Bewusstsein niemals vollkommen inaktiv und trägt immer einen Teil zum weiteren Entwicklungsprozess bei.

Hypnose und systemisches Coaching

Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Mensch die Lösung für seine Probleme in sich trägt. Um dies erkennen und für sich nutzen zu können, ist manchmal der Blick aus einer anderen Perspektive notwendig.

Im Coachingprozess wird der Klient angeleitet, den Blickwinkel zu verändern und sich seiner inneren Ressourcen bewusst zu werden. Dies kann er dann als Antriebskraft für seinen Entwicklungsprozess gebrauchen und einen eigenen Weg zur Bewältigung seiner Probleme finden.

Hypnose erleichtert nicht nur den Zugang zu den inneren Ressourcen, sondern lässt die eigens entwickelten Zielvorstellungen viel intensiver wirken. Das Unterbewusstsein verinnerlicht alles, was erforderlich ist und unterstützt den Klienten effektiv bei der Umsetzung seiner Lösung im Alltag.

Ist Showhypnose nur eine Show?

Die Bühnen- bzw. Showhypnose funktioniert, aber auch hier gibt es bestimmte Grenzen. Es handelt sich dabei um eine sehr direktive Suggestionshypnose, welche voraussetzt, dass der Hypnotisand eine hohe Aufnahmebereitschaft gegenüber den Suggestionen des Hypnotiseurs zeigt. Zudem muss der Hypnotisand auch selbst bereit sein, sich auf diese Show einzulassen.

Wer ein geeigneter Kandidat für die Bühnenshow ist, findet der Hypnotiseur anhand von hypnotischen Phänomenen im Vorfeld heraus. Menschen, die eine hohe Suggestibilität aufweisen, werden auf der Bühne behalten, alle anderen dürfen sich wieder setzen. Durch immer wieder hervorgerufene Hypnosephänomene wird die Trance weiter vertieft und der rational denkende Teil des Gehirns rückt immer mehr in den Hintergrund. Dadurch wird es möglich, dass Menschen in eine Zitrone beißen und dabei einen köstlichen süßen Apfel schmecken oder wie ein Brett zwischen zwei Stühlen verharren.

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